Hersteller: SNK
Planners: Meeher & Akio
Composers: Takushi Hiyamuta, Yoshihiko Wada, Hori-Hori, Q_JIROU & maitaro
System: Neo Geo
Jahr: 2000

Als Kiddie war auch ich in dem einen oder anderen Systemstreit verwickelt – besonders hart waren die „Atari ST versus Amiga“-Zeiten. Doch irgendwann begriff ich: Eine Hardware ist nur Mittel zum Zweck… oder besser ein zwangsläufiges Muss für gute Spiele. Deshalb besorgte ich mir irgendwann einfach all die Geräte und Konsolen, für deren exklusiven Titel ich mich interessierte. Und anno 2000 trieb ich diesen Wahnsinn auf die Spitze, dank Metal Slug 3. Wobei das zugehörige Modul noch teurer war als das Neo Geo…

Ihr müsst wissen: Das Neo Geo war ein Hybrid aus Konsole und Arcadeautomat. Die Module waren dick und schwer, die zahlreich verbauten Speicherbausteine deftig kostenintensiv. Dafür flimmerte selbst zur Jahrtausendwende eine astreine Pixelgrafik über den Bildschirm, obwohl das Gerät selbst zu dem Zeitpunkt bereits eine Dekade (!) alt war.

Mein Faible für Run’n’Guns im Allgemeinen ließ mich jedenfalls aufhorchen, als die ersten Berichte über den dritten Teil der Metal Slug-Saga die Runde machten. Noch größer, noch schöner und vor allem dank unterschiedlicher Levelwege ein gutes Stückchen verzweigter, brauchte (!) ich dieses Spiel. Und ich sollte nicht enttäuscht werden: Die Kulisse ist wunderschön, die Animationen gehörten zur damaligen Referenzklasse und das Spieldesign symbolisiert Oldschool in Reinkultur.

Natürlich ist Metal Slug bockschwer – dafür gibt es Continues, dank denen jeder Anfänger problemlos das gesamte Spiel zu Gesicht bekommt. Die Herausforderung entsteht vielmehr durch das Sammeln von Punkten, was mich persönlich wenig juckt. Ich wollte und ich erhielt eine herrliche Sightseeingtour, die obendrein mit dem typischen Serienhumor garniert ist. So könnt ihr euch diesmal in einen Zombie verwandeln, woraufhin ihr einerseits kriechend langsam seid und andererseits per Knopfdruck eine blutige Fontäne kotzt (!), die fast den ganzen Bildschirm abdeckt und nahezu alles tötet, was ihr in den Weg kommt.

Zahlreiche Waffen, verspielte Vehikel der obligatorische Zwei-Spieler-Modus gehören wie eh und je zum Spielspaß. Metal Slug 3 und sein direkter Vorgänger gelten nicht umsonst als die beiden besten Episoden einer bis heute beliebten Ballerserie, die den Wunsch nach Pixeln und Retro-Grafik bis zur Indiewelle aufrecht hielt.

Nur eines trübt im Nachhinein meine Freude über das Spiel: Das drei Jahre später eine gleichwertige Umsetzung und bedeutend billigere Umsetzung für die PlayStation 2 erschien…