Game #308 – Ridiculous Fishing

308-Ridiculous_FishingHersteller: Vlambeer
Designer: Jan Willem Nijman
Composer: Eirik Suhrke
System: iOS / Android
Jahr: 2013

Manche Spiele müssen mich nicht Stundenlang beschäftigen, um zu begeistern – manche brauchen einfach nur ‘ne völlig bekloppte Idee. In Ridiculous Fishing geht es vordergründig ums, wer hätte es gedacht, Angeln. Zunächst werft ihr euren Haken ins Wasser, der konstant in die Tiefe sinkt. Doch sobald er auch nur einen Fisch berührt, schnellt er zurück nach oben. Dabei “sammelt“ er alle weiteren Meerestiere ein, die er auf seinem Rückweg streift. Sobald der Haken die Wasseroberfläche erreicht, wirbeln alle gefangenen Fische wild durch die Luft, woraufhin ihr sie mit eurem Gewehr abknallen (!) müsst.

Neben dem grandios-bescheuerten Setting-Mix aus geruhsamen Angeln und überzogener Ballerei, ist auch das Spielkonzept überraschend simpel wie originell. In der ersten Phase müsst ihr so gut es geht den Fischen ausweichen, weil ihr euren Haken schließlich so tief wie möglich versenken möchtet. Die zweite Phase kippt dieses Ausweichkonzept völlig über Bord, weil ihr nun ganz im Gegenteil möglichst viele Fische berühren solltet. In beiden Fällen neigt ihr euer Tablet oder Smartphone zur Seite, um den Haken zu steuern. Erst in der dritten Phase kommen euer Griffelfinger zum Einsatz, mit denen ihr die Fische antippt, um sie abzuschießen.

Ridiculous Fishing ist ein perfektes Beispiel dafür, wie ein Tablet-Hit auszusehen hat. Entsprechend gibt es bislang keine Umsetzung für PC oder stationäre Konsolen, schlicht weil das Spiel von eurer direkten Interaktion mit dem Bildschirm lebt. Allein das Steuern des Hakens würde mit einer konventionellen Steuerung nicht so viel Spaß machen.

Der Hauptnachteil ist die zwangsläufig fehlende Langzeitmotivation: Zwar entdeckt ihr im weiteren Spielverlauf immer neue Fische und könnt diverse Hilfsmittel wie z.B. eine bessere Waffe oder einen Toaster, dank dem die Angelschnur erst beim zweiten Meerestier zurückschnellt, gegen euer erspieltes Geld eintauschen. Aber im Prinzip macht ihr sechs Stunden später das gleiche wie in den ersten fünf Minuten. Deshalb ist Ridiculous Fishing kein Spiel für Freunde langer Kampagnen oder ausgefeilter Storys. Es ist einfach ein schick anzusehender Geschicklichkeitstest für zwischendurch, der seinem Namen alle Ehre bereitet.

 

Ridiculous_Fishing