Game #323 – Thunderbirds

323-ThunderbirdsHersteller: Firebird
Created by: John F. Cain & Kevin A. Moughtin
System: C64
Jahr: 1985

Thunderbirds ist Kult… zumindest was die Marionetten-Science-Fiction-Serie (O-Ton Wikipedia) anbelangt, die Mitte der 60er Jahre für das englische Fernsehprogramm produziert wurde. Das zugehörige C64-Spiel ist hingegen nahezu unbekannt. Und sowieso: Abseits des Namens sowie dem musikalischen Hauptthemas haben die beiden kaum etwas gemeinsam.

Anstatt kerniger Action regiert der Denksport: Ihr steuert zwei Shuttles (genau genommen ein „dünnes“ sowie ein „breites“) durch eine Art Höhle, deren Gänge alle paar Meter von bunten Steinklötzen blockiert werden. Abhängig von der Farbe lässt sich ein solcher Klotz entweder vom dünnen (blau), vom breiten (grün) oder wahlweise von beiden Shuttles (gelb) wegschieben. Doch Vorsicht: In Thunderbirds regiert die Schwerkraft! Wer nicht aufpasst und einen Klotz nur ein Stück zu weit schiebt, der riskiert eine Kollision und wird zum kompletten Neustart des Spieles gezwungen. 1985, eben – das waren halt andere Zeiten.

Zu Beginn dürft ihr noch etwas Fracht laden, wobei eine extra Portion Treibstoff eigentlich Pflicht ist – denn ohne diese kommt ihr nicht weit. Alle weiteren Goodies dienen zum Aushebeln bestimmter Hindernisse, womit ihr wiederum eine kniffelige Geschicklichkeitspassage umgeht. Weil ihr jedoch mangels Platz nicht alle zur Verfügung stehenden Extras einpacken könnt, müsst ihr ergo abwägen, welche Passagen ihr euch zumuten und welche ihr euch sparen wollt. Um das überhaupt einschätzen zu können, solltet ihr erst einmal die betreffende Passage erreicht haben und im für euren anschließenden Neuversuch überlegen, welches Frachtgut euch hierbei helfen könnte. In meinem Video seht ihr dazu ein Beispiel: Dort lade ich anfangs eine giftige Chemikalie, die im Laufe des Spieles eine riesige Pflanze abtötet und mir somit eine Abkürzung ermöglicht.

Ihr seht schon: Ohne Try & Error geht gar nichts. Wählt ihr nicht den richtigen Weg oder schiebt einen Steinklotz an die falsche Stelle, dann steckt ihr schnell in einer Sackgasse und müsst ebenfalls ganz von vorne beginnen. Doch hinter dieser Sierra-esken Unart lauert ein erstaunlich cleveres, wie motivierendes Leveldesign, weshalb ich es immer wieder mal probiere.

Der Hauptgrund, warum dieser kleine Geheimtipp den Sprung in meine Top 365 geschafft hat, ist jedoch an subjektiver Sentimentalität nicht zu überbieten: Als Kind habe ich liebend gerne auf dem C64 Grafiken in Form von groben, farbigen Blöcke “gemalt” – weil das eben mit der von Haus aus integrierten Basic-Programmiersprache ganz einfach war. Die Thunderbirds-Steinklötze sehen aufgrund ihrer Schlichtheit exakt so aus, als ob sie Teil einer solchen Blockgrafik wären. Irre, was bei einem 10-jährigen ausreicht, um den Spielspaß zu pushen – oder?

 

 

Thundbird