Game #327 – The Revenge of Shinobi

327-The_Super_ShinobiHersteller: Sega
Planner & Coordinator: Noriyoshi Ohba
Composer: Yuzo Koshiro
System: Mega Drive
Jahr: 1989

Lange Zeit konnte ich dem Reiz der Videospielkonsolen widerstehen – wozu brauchte ich auch eine solche Kiste, deren Spiele im Vergleich zu meinen geliebten Favoriten für C64 oder Amiga doppelt so teuer waren? Diese Einstellung änderte sich radikal im Jahre 1990 mit der März-Ausgabe der Zeitschrift Power Play, die mich mit ihrem euphorischen Testbericht zu Super Shinobi schwer ins Grübeln brachte.

Zwei Jahre später war es soweit: Das Mega-Drive wurde gekauft und mit der PAL-Version namens The Revenge of Shinobi bestückt. Und hat es sich gelohnt? Um ehrlich zu sein: Nicht auf den ersten Blick…

Da waren die Erwartungen dann doch etwas zu hoch gesteckt, denn die derb hohe 91%-Wertung suggerierte mir ein Über-Actionspiel ohne Schwächen. Nur war dieses zu dem Zeitpunkt, als ich es mir endlich leisten konnte, eben nicht mehr das jüngste. Nein, es brauchte ein Weilchen, bis ich The Revenge of Shinobi mit genügend Abstand wirklich schätzen lernte.

Allen voran steckt im Spieldesign viel Abwechslung, sowohl grafisch als auch spielerisch. Ihr kämpft gegen fette Samurais, mogelt euch durch ein Army-Camp, hüpft an meterhohen Wasserfällen vorbei oder durchstöbert einen Labyrinth-artigen Untergrund. Nahezu jeder Abschnitt hat seinen eigenen Look und spezielle Gegner, darunter zahlreiche Endbosse. Allein deshalb zieht der Hit locker am Arcade-Vorläufer mit dem schlichten Namen Shinobi.

Der eigentliche Star ist die Spielbarkeit: Drückt ihr aus der Ferne den Angriffsknopf, dann werft ihr einen Shurikan. Steht hingegen ein Gegner direkt vor euch, so packt euer Held geschwind sein Schwert heraus und vollführt einen Hieb im Nahkampf. Betätigt ihr wiederum zweimal den Sprung- und erneut einmal den Angriffsknopf, dann fliegen gleich acht Shurikans in einer Vierteilkreisformation quer über den Bildschirm. Doch Obacht: So verführerisch sich die Technik auch anhören mag, so schnell dezimiert sie euren begrenzten Munitionsvorrat – sofern ihr euch im Optionsmenü die Cheaterei verkniffen habt.

Das einzige, was mich nie überzeugen konnte, ist die gedämpfte Farbpalette und der allgemen etwas blasse Look. Ich erwähne das jetzt nur, weil es sonst nix zu mehr zu erwähnen gibt. Glaube ich zumindest. Nun, sollte ich etwas wirklich wichtiges vergessen haben, was The Revenge of Shinobi zum Kulthit gemacht hat, dann werde ich sicherlich in knapp einem Jahr noch einmal darauf zurück kommen. Versprochen.

 

 

The_Super_Shinobi