Game #328 – Mr. Robot and His Robot Factory

328-Mr_Robot_and_his_Robot_FactoryHersteller: Datamost
Creator: Ron Rosen
Composer: Gary Gilbertson (Atari 400/800)
System: Apple II, Atari 400/800, C64
Jahr: 1983

Und schon befinden wir uns wieder tief in der Vergangenheit – oder besser gesagt in dem Jahr, in dem ich mit dem Zocken begann. Mr. Robot and his Robot Factory gehörte zu den ersten Spielen überhaupt, die ich je gespielt habe. Genau genommen war es das erste und einzige Mal, dass mein Vater eine Raubkopie bei einem dubiosen Händler kaufte – wobei ich keine Ahnung habe, wie viel er dafür zahlte.

Aber mir war das mit sechs Jahren ziemlich Wurst: Hauptsache der Commodore 64 bekam neues Futter. Und Mr. Robot and his Robot Factory sollte aus einem ganz bestimmten Grund länger Freude bescheren als die anderen Spielchen, zu denen ich Zugang hatte.

Auf den ersten Blick steckt nicht mehr als ein durchschnittliches Jump’n’Run im Programmcode. Jeder Level umfasst einen Bildschirm voller Plattformen, die allesamt mit Punkten verziert sind. Sobald ihr über die Punkte lauft, sammelt ihr sie ein – ergo müsst ihr sämtliche Plattformen abgrasen, um weiter zu kommen. Eine Handvoll Gegner, die kleinen, lodernden Flammen ähneln, sind neben den tödlichen Abgründen das einzige, was euch an eurem Erfolg hindern möchte. Im Gegenzug könnt ihr eine der in jedem Bild verteilten Pillen schlucken und anschließend die Flammengegner per Berührung neutralisieren.

Pillen sammeln – über Plattformen laufen – Gegner, die wie Flammen aussehen – Pillen schlucken – ja, man könnte beinahe von einer Kreuzung aus Pac-Man und Donkey Kong sprechen. Die Spielbarkeit kommt dabei nicht ganz an die Klassiker heran, weil die Sprungsteuerung steif und gewöhnungsbedürftig ist. So könnt ihr nur in einem bestimmten Winkel hüpfen und euch im Sprung nicht bewegen (was zugegebenermaßen damals bei keinem Spiel möglich war):

Das Besondere an Mr. Robot and his Robot Factory ist der Editor: Mit diesem könnt ihr eure eigenen Levels basteln und eure Kreativität ausleben. Spätestens hier kommen dann auch die Zusatzelemente richtig zur Geltung, wie die Förderbänder oder das Trampolin. Die Handhabung des Editors ist simpel und die Menge an Optionen überschaubar, weshalb auch blutige Anfänger ohne große Erklärung schnell zurecht kommen.

Zu guter Letzt eine Anmerkung zur Präsentation: Die C64-Version bietet diesbezüglich rein gar nichts besonderes, wohl aber das Original für die alten Atari-Computersysteme. In denen hört ihr eine kongeniale Titelmelodie, komponiert von Gary Gilbertson. Während sie rein kompositorisch betrachtet nicht so wirklich dolle ist, klingt sie aufgrund der fabelhaften Ausnutzung des POKEY-Soundchips außergewöhnlich komplex. Im Ernst: Das mag für alle, die noch nie den Sound eines Atari 400 oder Atari 800 gehört haben, reinste Folter sein. Aber Gilbertson war der erste Mann, der dieser Kiste besondere Töne entlocken konnte, die für die damalige Zeit absolut einmalig waren.


 

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