Game #329 – QuackShot: Starring Donald Duck

329-QuackshotHersteller: Sega
Game Designed & Directed by: Emiko Yamamoto
Composer: Shigenori Kamiya
System: Mega Drive
Jahr: 1991

Weihnachten 1992 war ich todunglücklich, als unter dem Baum nicht das von mir gewünschte World of Illusion lag, das damals frisch gehypte durch die Fachzeitschriften geisterte. Stattdessen bekam ich das ein Jahr ältere QuackShot – also das Spiel, das ganz weit unten als absolutes Notfallgeschenk auf meinem Wunschzettel stand. Und es war nicht einmal gekauft, sondern nur geliehen – meine Eltern wussten schon, dass ich nicht so ganz zufrieden sein würde und wollten mir mangels Alternativen zumindest eine Beschäftigung für die Feiertage geben.

Nun denn: Eine niedrige Erwartungshaltung ist manchmal hilfreich. Zwar hatte auch Quackshot eine gute Presse und vor allem in Sachen Grafik Bestnoten erhalten – aber das war mir zu dem Zeitpunkt nicht mehr bewusst. Deshalb traf mich der Charme dieses amüsanten Action/Adventure-Light praktisch unvorbereitet.

Mit Donald Duck auf Abenteuerreise gehen, um á la Indiana Jones die ganze Welt zu bereisen und einem Schatz hinterherzujagen: Die Prämisse funktioniert genau wie ihre Ausführung. Die einzelnen Orte sehen völlig unterschiedlich und selbst heute noch toll aus, sofern man auf Pixelkunst steht. Das Mega Drive zeigt jedenfalls Farbverläufe, die der verwöhnte Videospieler anno 1991 allenfalls aus der Super-Nintendo-Ecke kannte. Das schlichte Jump’n’Run Prinzip wird durch ein Pümpelwaffe aufgelockert, mit der ihr einerseits eure Gegner lähmt und andererseits provisorische Leitern bastelt.

Auf den ersten Blick gaukelt das Spiel gar einen Hauch von Non-Linearität vor, weil ihr zwischen verschiedenen Orten reisen könnt. Aber letztlich gibt es „nur“ einen klaren Weg, wann ihr euch in welcher Reihenfolge wohin begeben solltet. Auch die wenigen Rätsel sind nicht der Rede wert, weshalb QuackShot eher einer schicken Sightseeingtour anstatt einem anspruchsvollen Action/Adventure gleicht.