Game #338 – Panzer Dragoon

338-Panzer_DragoonHersteller: Team Andromeda
Director: Yukio Futatsugi
Composer: Yoshitaka Azuma
System: Sega Saturn
Jahr: 1995

Die Idee, einen Drachenreiter zu steuern, der sich durch allerlei Fantasy-getränkte Abenteuerlandschaften ballert, ist keineswegs neu – siehe Namcos Dragon Spirit aus dem Jahre 1987. Trotzdem strahlte Panzer Dragoon eine ungewöhnliche Eigenständigkeit aus, die bis heute eine kleine, treue Fangemeinde aufrecht erhält. Als einer der ersten Titel für Sega Saturn klotzte es mit einer spektakulären 3D-Grafik, die sowohl technisch als auch künstlerisch große Schatten warf.

“Spektakuläre Grafik? Das Spiel sieht auf dem Video doch wie Scheiße aus?!?“ – In der Tat hat Panzer Dragoon aus heutiger Sicht viel an Reiz verloren, was jedoch an den technischen Restriktionen liegt. Ihr müsst euch deshalb in eine Zeit zurückversetzen, in der Videospiele primär aus gezeichneten Landschaften und Bitmap-Figuren bestand. Und Panzer Dragoon gehört zu den wichtigen Urgesteinen der 3D-Geschichte, die nicht nur mit einer frischen Technik glänzten.

Der eigentliche Star des Spieles ist nämlich die Kulisse: Bereits der Drache ist alles andere als ein stereotypischer Feuerspeier, so wie man ihn sich in unserer mitteleuropäischen Welt vorstellt. Mit seinem schlacksigen Aussehen und seiner hellgrauen Panzerung hat er etwas “futuristisches“. Die Landschaft drumherum ist ebenfalls geprägt von einem Mix aus altertümlichen Wäldern und Science-Fiction-artigen Ruinen. Der Stil wird oft mit zeitgenösischen Comics des französischen Künstlers Moebius verglichen – eine einmalige Idee für die damalige Zeit.

Und worum geht es überhaupt rein spielerisch gesehen? Um’s ballern. Panzer Dragoon ist ein klassischer Railshooter, quasi die 3D-Version eines horizontal oder vertikal scrollenden Shoot’em Ups. Ihr könnt demnach den Drachen zwar steuern, um feindlichen Geschossen auszuweichen, aber nicht um die Flugrichtung zu bestimmen – diese ist fest vorgegeben. Deshalb könnt ihr euch ganz auf das Anvisieren eurer Gegner kümmern und eine für die damalige Zeit ausgefeilte Landschaft bewundern. Deren Detailtreue ist ungleich höher im Vergleich zu einem “normalen“ Ego-Shooter, eben weil ihr nicht jede Ecke frei erkunden dürft und die Entwickler sich aufgrund der auferlegten Ketten auf ihren selbst geschriebenen, linearen Pfad konzentrieren konnten.

 

 

Panzer_Dragoon