Game #363 – Eternal Darkness

363-Eternal_DarknessHersteller: Silicon Knights
Director: Denis Dyack
Composer: Steven S. Henifin
System: Game Cube
Jahr: 2002

Ich bin kein großer Fan von Horror-Spielen. Viel zu oft arbeiten die Entwickler nach vorgefertigten Schemen, mit an den Haaren herbei gezogenen Geschichten oder albernen Jump Scares. Wirklich innovative oder gar einmalige Exemplare findet ihr selten – und Eternal Darkness: Sanity’s Requim ist eine solche Ausnahme.

Bereits die Geschichte ist erstaunlich interessant und komplex für das Horror-Genre, weil sie mehrere Generationen einer verfluchten Familie umspannt und euch somit durch allerlei Zeitepochen (vom alten Rom bis hin zur Gegenwart) hetzt. Allein durch diesen „Kniff“ werde ich durch unterschiedliche Settings geschleift, die trotzdem einen zusammenhängenden Eindruck hinterlassen.

Eternal Darkness erinnert rein spielerisch betrachtet auf den ersten Blick an einen schnöden Resident-Evil-Klon mit Zaubersprüchen, zudem die etwas blockige Steuerung und die schlecht gealterte Kulisse Zweifel an der Zeitlosigkeit des Titels zulassen. Doch all das ist vergeben und vergessen dank des Sanity-Meters: Sobald eurer Spielfigur unheimliche Dinge widerfahren oder sie von einem entstellten Monster angegriffen wird, steigt ihr „Wahnsinn“. Und je größer der „Wahnsinn“, desto höher ist die Gefahr, dass ihr euch im wahrsten Sinne des Wortes etwas einbildet.

Anfangs registriert ihr nur zaghaft die schrägen Kameraperspektiven oder die schaurigen Geräusche im Hintergrund. Doch irgendwann platzt euch einfach mal der Kopf oder die Wände fangen an zu bluten. Der absolute „Horror“ tritt ein, wenn das Spiel plötzlich die “vierte Wand“ durchbricht: Dann müsst ihr damit rechnen, dass euer Game Cube einen Systemabsturz (!) vortäuscht oder das Spiel euch suggeriert, eine unheimliche Macht reguliert gerade die Lautstärke eures Fernsehers.

Allein deshalb ist Eternal Darkness einmalig, weshalb es mir wohlig in Erinnerung geblieben ist. Hinzu kommt die Exklusivität für den guten, alten Game Cube, die bereits für sich betrachtet dem Titel eine besondere Note verleiht. Ich habe es auch gar nicht so weit gespielt – gefühlt bis zur Hälfte, um ehrlich zu sein. Aber auch solche Spiele, die man nur bis zu einem gewissen Punkt „erlebt“ hat, können zu den All-Time-Favorites zählen. 


 

Eternal_Darkness